Die Liste der desaströsen Entwicklungen auf dem Planeten ist lang – und sie wächst täglich. Die hier angeführte ist mit Sicherheit selbst betreffs der ‚nennenswertesten Veränderungen‘ unvollständig und im Zuge der rasanten Veränderungen, auch der technischen zu ihrer Ermittlung, heute schon wieder überholt. Sie soll indessen nur eine Ahnung dafür vermitteln, was – laut seriösen und ausschließlich wissenschaftlichen Quellen – vor sich geht.
- Täglich steigt die Übersäuerung der Meere
Was eine Kettenreaktion der chemischen und biologischen Veränderungen bewirkt. U.a. werden die Schalentiere zerstört, die wiederum wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette für die noch vorhandenen Fischbestände sind.
Infos/Link hierzu:
http://worldoceanreview.com/wp-content/downloads/wor1/WOR1_Kapitel_2.pdf
- Täglich werden rund 55.000 ha Wald vernichtet
2010 waren es noch 36.000. Diese Zahlen beruhen auf Studien der FAO (FOOD AND AGRICULTURE ORGANIZATION OF THE UNITED NATIONS) aus den Jahren 2010 und 2018.
Die FAO gibt dabei eine Netto-Änderung der Waldflächen an, das heißt Waldverluste und Waldgewinne werden miteinander verrechnet. Die Daten spiegeln daher nicht den tatsächlichen, absoluten Waldverlust wider.
Infos/Links hierzu:
https://www.cluster-forstholzbayern.de/de/component/jem/event/13-fao-tag-des-waldes
WWF-Studie zeigt globale Waldvernichtung bis zum Jahr 2030
- Täglich werden ca. 27.000 Tonnen Plastikmüll in den Meeren abgeladen – mit gravierenden Auswirkungen auf das Leben in den Meeren und – über Nahrungsketten – noch nicht einschätzbaren Auswirkungen auch auf das auf dem Lande.
Infos/Links hierzu:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/die-vermuellung-der-meere-stoppen-482406
https://www.bmbf.de/de/gegen-die-vermuellung-der-meere-277.html
- Täglich verschwinden mindestens 70 Tierarten
Diese Zahl – bzw. 3 Arten pro Stunde – beruht auf einer Schätzung des Biodiversitätsexperten E.O. Wilson von der Harvard-Universität, dessen Meinung unter den Fachkollegen indessen als zu konservativ bezeichnet wird. Im Allgemeinen geht man von einer Sterberate aus, die 1.000- bis 10.000-mal schneller abläuft als dies durch den natürlichen Prozess der Evolution der Fall wäre (siehe auch Aktualisierung der Internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Dezember 2017)
- Täglich wächst die Wüste
Und zwar derzeit um 192 km² bzw. um 70.000 km² im Jahr, was der Fläche Irlands entspricht.
Infos/Link hierzu:
https://www.br.de/themen/wissen/wueste-ausbreitung-desertifikation-verwuestung-100.html)
- Täglich werden gigantische Flächen versiegelt
Allein in Deutschland werden rund 62 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen, d.h. zur Versiegelung freigegeben – und damit der Tier- und Pflanzenwelt, der Wasserspeicherung und -filterung sowie der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen.
Die Wiederherstellung fruchtbaren Bodens, etwa für die Erzeugung von Lebensmitteln, ist unvorstellbar langwierig und wesentlich aufwendiger als bisher gedacht, denn fruchtbare Böden sind das Ergebnis langer physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse. Die Neubildung einer 1 Zentimeter dicken Schicht nimmt 200 bis 300 Jahre in Anspruch!
Übrigens: Nur 12 Prozent der Erdoberfläche sind landwirtschaftlich nutzbar.
Artikel und Links hierzu:
https://www.bmu.de/themen/wasser-abfall-boden/bodenschutz-und-altlasten/bodenschutz-und-altlasten-worum-geht-es/Wasserspeicherung
https://www.cesifo-group.de/DocDL/ifosd_2014_03_7.pdf
- Gentech gewinnt an Boden
Einer Schätzung zufolge werden auf bereits 13 % der weltweit landwirtschaftlich genutzten Ackerfläche Gentech-Pflanzen angebaut, die jährliche Zuwachsrate beträgt ca. 3 %.
Gentech-Pflanzen tragen maßgeblich zum wachsenden Einsatz von Unkrautvernichtungs-mitteln bei, die wiederum einen wesentlichen Beitrag zur Artenreduktion in Flora und Fauna leisten
Link hierzu:
https://www.keine-gentechnik.de/dossiers/anbaustatistiken/
- Im Jahr 2019 gab es 443 Atomreaktoren weltweit
Pro Reaktor und Jahr fallen 20 bis 30 Tonnen hochradioaktiver Atommüll an.
Das sind derzeit also ca. 11.150 Tonnen im Jahr bzw. 30 Tonnen pro Tag. Und dies, ohne dass es bisher auch nur ein einziges Endlager gäbe, geschweige denn ein sicheres.
Allein in Deutschland wächst die Menge des besonders gefährlichen Mülls – trotz Atomausstieg – um rund 230 Tonnen jährlich. Wenn im Jahr 2022 das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz geht, werden die Atomkonzerne rund 15.000 Tonnen hochradioaktiven Müll angehäuft haben.
Links hierzu:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167241/umfrage/jaehrlich-produzierte-menge-an-atommuell-in-ausgewaehlten-laendern/
https://utopia.de/ratgeber/die-wahren-ursachen-von-plastikmuell-im-meer/
- Jährlich steigen die Temperaturen und der Meeresspiegel
… – allerdings nicht linear. Daher sind genaue Datenangaben nicht möglich. Vorsichtigen und vorläufigen Schätzungen zufolge steigt jedoch die Temperatur bis 2100 um 1,8 bis 4 Grad und der Meeresspiegel um bis zu zwei Meter. Das Abschmelzen der Pole und der Gletscher verläuft wesentlich schneller als zunächst angenommen, mit einem selbstverstärkenden Effekt und daher zunehmender Geschwindigkeit. Derzeitiger jährlicher Eisverlust der Gletscher weltweit: 335 Milliarden Tonnen.
Infos/Links hierzu:
http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Aktuelle_Klima%C3%A4nderungen
https://sciodoo.de/wie-beeinflusst-der-klimawandel-die-meere/
https://www.geo.de/natur/22386-rtkl-klimawandel-diese-fuenf-fakten-ueber-den-meeresspiegelanstieg-sollten-sie-kennen
- Jährlich verschiebt sich die Spitze der Verteilungspyramide
Und zwar immer weiter zugunsten eines immer kleineren Personenkreises. Besaßen 2017 genau 43 Personen so viel wie die 3,8 Milliarden der ärmeren Hälfte der Menschheit, so waren es 2018 bereits 26 Personen, die diesen Reichtum für sich verbuchen konnten. So besitzt derzeit 1 Prozent der 7,8 Milliarden Erdbewohner die Hälfte des materiellen wie monetären Privatvermögens auf der Erde, 42 Einzelpersonen besitzen zusammen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.
Infos/Links hierzu:
https://www.oxfam.de/system/files/bp-public-good-or-private-wealth-210119-en_web.pdf
https://www.pwc.ch/en/publications/2018/PwC_Billionaires_2018.pdf#page=6
- Der tägliche Hunger
wird von den diversen Statikstiken unterschiedlich erfasst: Die Welthungerhilfe verzeichnet 690 Millionen Hungernde, anderen Statistiken zufolge sind es bis zu 830 Millionen. Einig ist man sich offensichtlich darüber, dass 2 Milliarden Menschen an Mangelernährung leiden und im Schnitt alle zehn Sekunden ein Kind an den Folgen von Mangel- und Unterernährung stirbt.
Die große Mehrheit der Hungernden (98 Prozent) lebt in Entwicklungsländern – zirka 511 Millionen in Asien und der Pazifikregion, 232 Millionen in Afrika. Jedoch ist der Anteil der Hungernden an der Gesamtbevölkerung mit 20 Prozent in Afrika am höchsten.
Infos/Links hierzu:
https://www.careelite.de/welthunger-statistiken-fakten/
https://www.welthungerhilfe.de/hunger/
- Ende 2019 waren 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht
Link hierzu:
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluechtlingszahlen/