Fakten zur Lage der Welt

Die Liste der desaströsen Entwicklungen auf dem Planeten ist lang – und sie wächst täglich. Die hier angeführte ist mit Sicherheit selbst betreffs der ‚nennenswertesten Veränderungen‘ unvollständig und im Zuge der rasanten Veränderungen, auch der technischen zu ihrer Ermittlung, heute schon wieder überholt. Sie soll indessen nur eine Ahnung dafür vermitteln, was – laut seriösen und ausschließlich wissenschaftlichen Quellen – vor sich geht.

Täglich steigt die Übersäuerung der Meere

Dies bewirkt eine Kettenreaktion der chemischen und biologischen Veränderungen. U.a. werden die Schalentiere zerstört, die wiederum wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette für die noch vorhandenen Fischbestände sind.

Täglich werden rund 36.000 ha Wald vernichtet

Das Abholzen der Wälder befördert den Klimawandel, der wiederum zum Waldsterben führt – eine verheerende Dynamik, die ihrerseits massiv zum Artensterben beiträgt

Weitere Informationen hierzu:

Waldvernichtung
Waldvernichtung auf hohem Niveau

Täglich werden ca. 32.000 Tonnen Plastikmüll in den Meeren abgeladen

Dies hat gravierende Auswirkungen auf das Leben in den Meeren – und, über die Nahrungsketten, noch nicht einschätzbare Auswirkungen auch auf das auf dem Lande.
Bei jedem dritten verzehrten Fisch werden Plastkpartikel mitgegessen.
Allein der “Pazifische Müllstrudel” ist inzwischen 1,6 Millionen Quadratkilometer groß – d.h. fünfmal so groß wie Deutschland. Auch interessant: Nur 9% des derzeit anfallenden Plastikabfalls werden recycled, 12% werden verbrannt und der Rest landet auf Mülldeponien oder im Meer – letzteres in einem Maße, dass bereits 500 tote Zonen in den Weltmeeren entstanden sind und jeder 3. Fisch, der verzehrt wird, Plastik enthält.

Weitere Informationen hierzu:

Plastik im Meer: 187+ Statistiken und Fakten zur Verschmutzung der Meere
Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll
Müllkippe Meer

Täglich verschwinden derzeit 130 bis 150 Tierarten

Bleibt es bei dieser Entwicklung, drohen somit innerhalb der nächsten beiden Jahrzehnte eine Million Tierarten auszusterben – der größte Exodus seit dem Ende der Dinosaurierzeit und mit verheerenden Folgen für das Leben insgesamt auf dem Planeten.

Weitere Informationen:

Das größte Massensterben seit 66 Millionen Jahren
Ursachen des Artensterbens: Kein Platz, keine Potenz

Täglich wächst die Wüste

Und zwar derzeit um 191 km² bzw. um 70.000 km² im Jahr, was der Fläche Irlands entspricht.

Weitere Informationen:

Wie kommt es zur Desertifikation und welche Folgen hat das für uns?

Täglich werden gigantische Flächen versiegelt

Allein in Deutschland wurden zwischen 1992 und 2020 insgesamt 4.751 km² Boden versiegelt. Das sind im Durchschnitt 170 km² pro Jahr bzw. 47 ha pro Tag. Wiewohl entsprechende Massnahmen zu einer tendenziellen Reduktion der Versiegelung geführt haben, bleibt es dabei, dass weiterhin täglich gewaltige Flächen der Tier- und Pflanzenwelt, der Wasserspeicherung und -filterung sowie der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden.
Die Wiederherstellung fruchtbaren Bodens, etwa für die Erzeugung von Lebensmitteln, ist wesentlich aufwendiger als bisher gedacht, denn fruchtbare Böden sind das Ergebnis langer physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse.
Übrigens: Nur 12 Prozent der Erdoberfläche sind landwirtschaftlich nutzbar.

Weitere Informationen:

Bundesumweltamt
Nabu
Warum Flächenversiegelung jeden etwas angeht

Gentech gewinnt an Boden


Einer Schätzung zufolge wurden 2019 – aktuellere Daten liegen leider nicht vor – auf bereits knapp 13 % der weltweit landwirtschaftlich genutzten Ackerfläche Gentech-Pflanzen angebaut, was 190 Millionen Hektar entspricht.
Gentech-Pflanzen erfordern den wachsenden Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln, die wiederum wesentlich zur Artenreduktion in Flora und Fauna beitragen

Weitere Informationen:

Gentechnik – aktuelle Informationen
Gentechnik-Anbaustatistiken: Was wächst wo?
Kommerzieller Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen weltweit

Im Jahr 2023 waren weltweit 412 Atomreaktoren in Betrieb


Pro Reaktor und Jahr fallen 20 bis 30 Tonnen hochradioaktiver Atommüll an.
Das sind derzeit also ca. 11.000 Tonnen im Jahr bzw. 30 Tonnen pro Tag.

Auch nach dem Atomausstiegsbeschluss wuchs in Deutschland die Menge dieses extrem und bis zu hunderttausende von Jahren gefährlichen Mülls zwischen 2021 und April 2023 noch einmal um rund 230 Tonnen jährlich an, so dass nach dem Ausstieg insgesamt 15000 Tonnen zu entsorgen sind. Unterdessen entsteht weiterer hochradioaktiver im Lande, unter anderem aus den gelagerten Brennelementen (bis 2080 geschätzte 10.500 Tonnen; siehe Bundesgesellschaft für Endlagerung)

Weltweit gibt es generell einen drängenden Bedarf an Endlagern für Atommüll, ohne dass es bisher ein einziges in Betrieb genommenes Endlager für hochradioaktiven Müll gäbe (Stand Februar 2024). Einzig in Finnland könnte in diesem Jahr das weltweit erste Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Betrieb genommen zu werden; es ist allerdings exklusiv für den Atommüll aus den 5 finnischen Reaktoren vorgesehen. Die endgültige Genehmigung steht noch aus.

Im Jahr 2022 gingen weltweit 8 Reaktoren in den Bau, und in etlichen Ländern werden weitere AKW geplant – allein in China 42, die innerhalb der nächsten 15 Jahre in Betrieb genommen werden sollen.


Weitere Informationen:

Aktualisierte Studie: Aktuelle Probleme und Gefahren bei deutschen Zwischenlagern für hoch-radioaktive Abfälle
Kernkraftwerke der Welt – Broschüre
Atommüll: Einblicke in das finnische Endlager Onkalo

Jährlich steigen die Temperaturen und der Meeresspiegel


… – allerdings nicht linear. Daher sind genaue Datenangaben nicht möglich. Vorsichtigen und vorläufigen Schätzungen zufolge steigt jedoch die Temperatur bis 2100 um 1,8 bis 4 Grad und der Meeresspiegel um bis zu zwei Meter. Das Abschmelzen der Pole und der Gletscher verläuft wesentlich schneller als zunächst angenommen, mit einem selbstverstärkenden Effekt und daher zunehmender Geschwindigkeit.

Weitere Informationen:

Aktuelle Klimaänderungen – Klimawandel
Klimawandel: Erde verliert Billionen Tonnen Eis
GEO: 5 Fakten über den Meeresspiegelanstieg

Geradezu explosionsartig vervielfacht sich das Vermögen der Reichsten

Laut der Oxfam-Studie 2020 hat sich bereits im ersten Jahr der Corona-Pandemie “sowohl der Reichtum von Milliardär*innen als auch die Geschwindigkeit, mit der sie in der Corona-Pandemie ihr Vermögen mehr(t)en, als beispiellos in der Geschichte der Menschheit erwiesen.

Die im Januar 2024 herausgegebene jüngste Oxfam-Studie stellt fest, dass die fünf reichsten Männer auf diesem Planeten seit 2020 ihr Vermögen mehr als verdoppelt haben,was einem stündlichen Gewinn 14 Millionen US-Dollar entspricht. Im selben Zeitraum – wie könnte es anders sein! – sind 4,77 Milliarden Menschen ärmer geworden.

Entsprechend verzeichnet der Welthunger-Index 2023, dass sich “seit 2015 … die  Hungersituation in 14 Ländern mit mäßigen, ernsten oder sehr ernsten Hungerwerten nicht nennenswert verbessert (hat). In weiteren 18 Ländern in diesen Kategorien hat sich die Situation sogar verschlechtert. Weltweit leiden immer noch zu viele Menschen an Hunger. In 43 Ländern ist die Situation weiterhin ernst oder sehr ernst. Fast einer Dreiviertelmilliarde Menschen wird ihr Recht auf angemessene Nahrung verwehrt.”

Im Global Report on Food Crises 2023 wird festgestellt, dass laut den zur Verfügung stehenden Daten (nicht alle Länder kooperierten) im Jahr 2022 mehr als einer Viertel Milliarde Menschen der Hungertod drohte.

Laut Oxfam-Studie haben im Jahr 2023 die Konzerne indessen ” irrwitzige Gewinne angehäuft. 148 der weltweit größten Konzerne haben in den zwölf Monaten bis Juni 2023 insgesamt 1,8 Billionen US-Dollar an Gewinnen eingefahren. Das entspricht einem Anstieg von 52,5 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Nettogewinnen im Zeitraum 2018-2021. Ihre Übergewinne, definiert als Gewinne, die den Durchschnitt von 2018-21 um mehr als 20 % übersteigen, stiegen auf fast 700 Milliarden US-Dollar an.”

Außerdem, so die Studie, kommt der Aktienbesitz “in erster Linie den reichsten Menschen der Welt zugute. Das weltweit reichste Prozent besitzt 43 Prozent des gesamten Finanzvermögens. In Deutschland besitzt das reichste Prozent 41,1 Prozent des gesamten Finanzvermögens.”

Weitere Informationen:

Welthungerhilfe – aktuelle Info
Unicef: UN-Bericht

Mehr Menschen als je zuvor auf der Flucht

Dem Bericht „Global Trends in Forced Displacement 2022” des UNHCR vom Juni 2023 zufolge waren Ende des Jahres 2022 108,4 Millionen Menschen Vertriebene. Als Gründe wurden Krieg, Verfolgung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen genannt. Das sind 19,1 Millionen Menschen mehr als im Jahr zuvor. Als Gründe werden Kriege, Hunger, Menschenrechtsverletzungen genannt. Und immer mehr müssen fliehen vor den Folgen der Naturzerstörung und des Klimawandels (UNO Flüchtlingshilfe)

Weitere Informationen:

Global Trends
Statistiken UNHCR
Fluchtursachen